Mirko Lüdemann lächelte noch einmal in die Kamera und sagte in seiner unnachahmlich verschmitzten Art, die Worte, die zwar einerseits weh taten, aber auch versöhnlich klangen nach 23 Jahren Profi-Eishockey: „So, das war´s jetzte mit Mirko Lüdemann …“
Am Abend des 24. September 2016 ist eine einmalige Karriere offiziell beendet worden. Beim grö
ten Abschiedsspiel der deutschen Eishockey-Geschichte wurde Mirko Lüdemann von 12.012 Fans in der LANXESS arena mit tosendem Applaus, Sprechchören und einigen Tränen in den „Eishockey-Ruhestand“ getragen. „Lüde´s letzte Eiszeit“ war ein Feuerwerk der Gänsehaut-Momente, welches einen Platz in den Geschichtsbüchern der Kölner Haie finden wird.Hier jetzt schon viele Bilder zu „Lüde’s letzter Eiszeit“ anklicken (weitere folgen).
Hier „Lüde´s letzte Eiszeit“ nochmal in kompletter Länge anschauen.
„Ich hatte ab und zu richtig Tränen in den Augen“, gestand „Lüde“ nach seinem finalen Auftritt auf glattem Parkett, „da verschlägt es einem schon ab und zu die Sprache. Ich bin stolz, dass das alles für mich gemacht wurde.“
Schon für den Einlauf der beiden Legenden-Mannschaften – aufgeteilt in „Team Deutschland“ und „Team International“ – die mit Lüdemanns Weggefährten gespickt waren, hatte sich der Besuch gelohnt. Als Andreas Renz, Jörg Mayr, Tino Boos, Thomas Brandl, Sven Felski, Andy Lupzig, Andreas Holmqvist, Paul Traynor, Steve Wilson, Dave McLlwain, Bruno Zarrillo, Tomas Forslund, Ivan Ciernik u.v.m. durch´s Hai-Maul liefen, hatten viele Fans – und auch die Spieler – Gänsehaut. Andy Lupzig freute sich: „Das ist eine überragende Veranstaltung für Mirko Lüdemann. Für ihn bin ich heute hier. Ich kann mich noch an meine erste Begegnung mit ihm erinnern. Er trug als junger Spieler noch ein Gitter am Helm und war Brillenträger. Damals gab es noch kaum Kontaktlinsen und seine Gläser waren ständig beschlagen. Das ist meine erste Erinnerung an ihn. Mirko ist ein überragend ausgebildeter Spieler, ein Sportsmann, wie man ihn selten trifft und charakterlich einwandfrei.“
Natürlich war es Mirko Lüdemann selbst vorbehalten, als letzter die Eisfläche zu betreten. Eingeleitet durch ein emotionales Video auf dem Arena-Würfel mit Bildern aus 23 Jahren seiner Laufbahn, feierten die Fans ihren „Lüde“ mit nicht enden wollenden Sprechchören.
Kult-Materialwart Lothar „Schäuz“ Zimmer und Mirko Lüdemanns Lebensgefährtin Rebecca standen an seiner Seite als in einer ergreifenden Zeremonie Mirko Lüdemanns Ehrenbanner mit der Nummer 12 unter´s Arena-Dach gezogen wurde. Seine Nummer wird ab sofort bei den Haien nie mehr an einen anderen Spieler vergeben.
Als das Licht in der Arena anging, hatten die Fans eine besondere Überraschung für Mirko Lüdemann vorbereitet. Mit einer gigantischen Choreographie über den kompletten Unterrang in rot und wei
sagten die Fans „Danke für 23 Jahre Einsatz und Treue“.Das Abschiedsspiel selbst lie
keine Wünsche offen. „Lüde“ dankte den Legenden nach dem Einsatz augenzwinkernd denn auch dafür, dass sie „bis aufs Blut gekämpft haben“.In die launige Partie der beiden Mannschaften, die in den Meistertrikots von 1995 und 2002 angetreten waren, streuten die Haie immer wieder Videobotschaften (RTL strahlte mit Peter Kloeppel und Ulrike von der Groeben eine kurze „Sondersendung“ aus, der 1. FC Köln sendete ebenso gute Wünsche wie die kölschen Bands Kasalla, Cat Ballou, der Comedian Tom Gerhardt, das Hänneschen-Theater u.v.m. – danke an „Haimspiel“) und Live-Interviews vom Eis ein. Der aktuelle Haie-Kapitän Moritz Müller sprach hierbei vielen aus der Seele: „Mirko Lüdemann ist für jeden deutschen Eishockey-Spieler ein Vorbild.“
Eine Minute vor Schluss stand die Partie 4:4. Und wie es sich für ein Abschiedsspiel gehört, war dem Hauptakteur der Schlussakkord vergönnt. Mit blitzschnellem Antritt enteilte Mirko Lüdemann seinen Gegnern, verzauberte Torhüter Boris Rousson und netzte lässig zum 5:4-Endstand für „Team Deutschland“ ein. Das Tor wurde sowohl von Teamkollegen als auch von „Gegnern“ gleicherma
en gefeiert.Nach dem Spiel und einigen wohlverdienten Ehrenrunden, ergriff Mirko Lüdemann selbst das Wort und dankte sichtlich ergriffen, „jedem einzelnen Fan, dass er heute hier ist. Danke an die Fans, dass sie mir diese Ehre erweisen.“ Gesänge der Fans erlaubten „Lüde“ immer wieder eine Atempause: „Ich möchte dem KEC danken, dass ich hier 23 Jahre spielen durfte und jetzt in der Geschäftsstelle arbeiten darf. Das hat mir viel bedeutet, dass man so zu mir steht.“ Dem Dank an Familie, Förderer und Freundin folgten Worte, die bei vielen einen Klos im Hals verursachten: „Ich möchte meiner Oma danken, die heute leider nicht anreisen konnte. Und meinem Opa, der vor vier Jahren verstorben ist. Ich hoffe, er ist stolz auf mich.“
Zum Abschluss und unter Klängen von Trude Herrs Klassiker „Niemals geht man so ganz“ überreichten Haie-Geschäftsführer Peter Schönberger und „Lüdes“ Freundin Rebecca die Abschiedsgeschenke des KEC. Mirko Lüdemann erhielt sein letztes Trikot mit der Zahl seiner Haie-Spiele (1.240) und eine Reise zu den Malediven.
Am Abend feierten Mirko Lüdemann und 200 geladene Gäste in der Flora eine Abschiedsgala, bei der erst gegen 4 Uhr morgens das letzte Kölsch getrunken wurde.
Diesen besonderen Tag nehmen die Haie und Pixum zum Anlass die emotionalsten und schönsten Momente des Lüdemann-Abschiedsspiel in einem exklusiven Fotobuch festzuhalten.
Das Pixum Fotobuch XL von „Lüde´s letzter Eiszeit“ kann ab Montag bestellt werden. Das rund 50-seitige Werk in gro
em Sonderformat (30×30 cm) ist in eine edle Geschenkbox gehüllt. Jedes dieser Bücher dieser limitierten Edition ist von Mirko Lüdemann persönlich signiert.Das Pixum Fotobuch XL kostet 49,50 € und kann ab Montag um 12.12 Uhr im Online-Shop der Haie bestellt werden.
Bilder: Kreibich, Peters, Milz, Dick