Gestern haben wir mit dem Kanadier Josh Currie einen weiteren Neuzugang vorgestellt! Jetzt ist es an der Zeit, euch Josh etwas mehr vorzustellen – wir hatten die Gelegenheit, uns mit dem 31-jährigen Angreifer zu unterhalten und konnten im kurzweiligen Gespräch u.a. herausfinden, warum er sich für uns entschieden hat, wie er sich und sein Spiel beschreibt und was ihm gleich in den ersten Tagen hier aufgefallen ist.
Josh, herzlich Willkommen in Köln. Was hat den Ausschlag gegeben, dass du dich für uns entschieden hast?
„Der Hauptgrund für meinen Wechsel war, dass es sich bei den Kölner Haien um eine Toporganisation im europäischen Eishockey handelt – da geht es natürlich zum einen um das Sportliche und was den Spielern geboten wird, aber auch um andere ‚Kleinigkeiten‘, wie der Umgang mit den Familien, die Zuschauerzahlen und die Hilfsangebote von Vereinsseite. Das ist schon sehr besonders. Zum anderen bin ich sehr ehrgeizig und möchte jedes Spiel gewinnen – ich glaube, dass das auf den KEC ebenfalls zutrifft. Ich bin mir sicher, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben.“
Nach einem Jahr in Nordamerika hast du dich zu einem erneuten Wechsel nach Europa entschieden – warum geht’s für dich also wieder über den gro
en Teich?„Für mich ist es immer schön, in Nordamerika zu spielen, aber um ehrlich zu sein, wollte ich einen Tapetenwechsel. Ich habe elf Jahre in den USA bzw. in Kanada gespielt, weswegen ich einfach nochmal etwas Neues wagen wollte. Die Chance, zusammen mit meiner kleinen Familie nach Deutschland zu gehen und dort für die Haie zu spielen, war eine Gelegenheit, die ich auf jeden Fall wahrnehmen wollte. Ich habe viele gute Dinge über Deutschland gelesen und mich im Vorfeld schlau gemacht – und jetzt bin ich hier und freue mich sehr auf das, was kommt.“
Das, was kommt, sind die Kölner Haie und die PENNY DEL.
„Deutschland war schon immer in meinem Hinterkopf, ich wollte in meiner Karriere einmal in Deutschland spielen, weswegen ich natürlich die Liga im Rahmen meiner Möglichkeiten verfolgt habe. Ich kenne sehr viele Spieler, die entweder aktuell noch in der PENNY DEL spielen oder dort gespielt haben – auch mit ihnen habe ich mich ausgetauscht und viel Gutes gehört. Einige gute Bekannte von mir haben sogar mal beim KEC gespielt und sie haben mir alle bestätigt, dass es sich bei den Haien um einen Club mit sehr professionellen Strukturen handelt.“
Du hast in deiner Karriere schon sehr viel erlebt, kannst auf über 400 AHL-Spiele zurückblicken und warst zudem schon in der NHL aktiv – an welche Momente denkst du besonders gerne zurück?
„Ich blicke auf viele schöne Momente zurück und wei
die vielen positiven Dinge meiner Karriere absolut zu schätzen. Wenn es darum geht, einen Moment herauszustellen, dann würde ich wahrscheinlich den Moment nehmen, in welchem ich für die Edmonton Oilers berufen wurde – in der NHL aufzulaufen, war mein Traum als Kind, der dann in Erfüllung ging.“Und bei der Berufung allein sollte es dann ja nicht bleiben.
„Ihr sprecht wahrscheinlich den 24. Februar 2019 an. Das war mein drittes Spiel für die Oilers – wir haben zuhause gegen die Anaheim Ducks gespielt. Im ersten Drittel habe ich vor den Augen meiner Eltern, meiner Familie und meiner Frau, die im Stadion waren, mein erstes NHL-Tor geschossen und uns in Führung gebracht. Diese Sekunden bleiben für die Ewigkeit.“
Während deiner Spiele in der NHL für die Edmonton Oilers hast du an der Seite Leon Draisaitls gespielt. Wusstest du, dass Leon in seiner Jugend für uns gespielt hat?
„Das wusste ich ehrlich gesagt nicht, ist aber eine schöne Geschichte, die ja auch wieder für die Haie als Club spricht (lacht). An seiner Seite zu spielen und ihn im Training und bei den Partien zu erleben, war besonders.“
Wie nimmst du generell das deutsche Eishockey wahr?
„Schnell, technisch anspruchsvoll und gepickt mit vielen jungen Talenten – dieses Gefühl habe ich vom deutschen Eishockey, welches mir auch durch Gespräche mit Freunden zugetragen wurde. Ich bin sehr gespannt auf die ersten Trainingseinheiten und natürlich die ersten Spiele, weil ich erst dann wirklich merke, wie es hier zugeht.“
Lass uns zum Schluss noch etwas auf dich schauen – wie würdest du dich als Spieler beschreiben?
„Ich spiele sehr gerne das ‚200 foot-game‘ (Anm. d. Redaktion: starke Präsenz in allen drei Zonen), ich verteidige gerne und leidenschaftlich, bin wie jeder Spieler aber auch darauf aus, möglichst viel zu punkten. Ich übernehme Verantwortung und bin mir nicht zu schade, auf dem Eis zu leiden. Die Fans müssen sich also keine Gedanken über meine Einstellung machen (lacht) – am Ende geht’s darum, dem Team mit jedem Shift zu helfen. Mit diesem Ziel vor Augen bestreite ich jede Sekunde auf dem Eis.“
Wie gehst du die ersten Wochen in einer für dich ja doch recht neuen Umgebung an?
„In ein neues Land zu kommen, ist immer etwas Spezielles. Meine Frau und ich sind glückliche Eltern einer elf Monate alten Tochter. Von daher kommen wir in Ruhe an, stressen uns nicht und nehmen jeden Tag etwas Neues mit. Bis hierhin läuft alles überragend, wir haben nur nette und hilfsbereite Menschen getroffen, die uns den Einstieg sehr erleichtern. Dass zudem viele Leute Englisch sprechen, macht es für uns natürlich auch nochmal einfacher. Und wenn wir erstmal so richtig angekommen sind, freuen wir uns auf die Stadt und die Umgebung, denn auch diesbezüglich wurde mir von meinen Freunden und Bekannten nur Gutes zugetragen.“
Dann wünschen wir dir dabei viel Erfolg, Josh, und freuen uns, dass du da bist!