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499 Mal DEL-Spektakel in Köln-Deutz

DONNERSTAG, 11. SEPTEMBER 2014

Mit dem ersten DEL-Spiel 2013/2014 am 14.09.2014 gegen Wolfsburg erreicht der KEC in seiner LANXESS arena einen beachtlichen Meilenstein. Es ist das 500. DEL-Spiel in einer der imposantesten Hallen der Welt. Hier ein paar Zahlenspiele zum Arena-Jubiläum:

Als die Haie am 11. September 1998 ihr erstes Spiel auf dem Eis der Arena in Köln-Deutz absolvierten, hieß die Multifunktionshalle noch schlicht Kölnarena. Die Umbenennung in LANXESS arena erfolgte erst knapp zehn Jahre später im Juni 2008.

Das erste Eishockeyspiel (gegen die Frankfurt Lions) fand noch vor der offiziellen Arena-Eröffnung (17. Oktober 1998) statt und einige Blöcke im Oberrang waren noch für Zuschauer gesperrt. Dennoch gab es gleich zum Auftakt einen Besucherrekord – nicht nur  für Eishockey in Köln, sondern für Europa: 16.057 Zuschauer waren dabei und begeistert von der neuen Heimstätte ihrer Haie. Viele Zuschauer waren noch damit beschäftigt, die neue Halle zu bestaunen und sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, als die Gäste sich als vorläufiger „Stimmungstöter“ erwiesen. Ihr Verteidiger Chris Snell traf schon nach wenigen Sekunden zur 1:0-Führung gegen den neuen Haie-Keeper Boris Rousson. Die Haie zeigten sich vom schnellen Rückstand unbeeindruckt, kamen durch Brian McReynolds (Bild) in der vierten Minute zum Ausgleich und gingen durch Dwayne Norris in der sechsten Minute erstmals in Führung. Nach zwei Dritteln stand es 3:3. Im Schlussdrittel kam dann der große Auftritt des Russen Igor Alexandrov, der mit einem Doppelpack in der 45. und 47. Minute das 5:3 erzielte, bevor Mirko Lüdemann acht Sekunden vor Schluss das halbe Dutzend perfekt machte.

Dies war der erste Heimsieg in der neuen Arena, 316 folgten bis zum Ende der Saison 2013/2014, davon 261 nach regulärer Spielzeit, 23 nach Verlängerung und 33 nach einem Penaltyschießen. Die 182 Niederlagen verteilen sich  wie folgt: 121 nach regulärer Spielzeit, 17 nach Verlängerung und 44 nach Penaltyschießen.

Es gab zahlreiche Spiele in der Arena, die wohl für immer in Erinnerung bleiben werden. Unumstritten in diese Kategorie gehört ein weiterer „Europarekord“. Das Playoff-Spiel gegen die Mannheimer Adler begann am Samstag, den 21. März 2008, und endete nach 168 Minuten und 16 Sekunden am frühen (Oster-) Sonntagmorgen mit dem 4:3-Siegtor von Philip Gogulla (Bild). Es war das zweitlängste Eishockeyspiel aller Zeiten, übertroffen nur von einem Playoff-Spiel 1936 in Nordamerika zwischen den Detroit Red Wings und den Montreal Maroons.

Knapp zwei Jahre vorher lieferten sich die Haie und die Düsseldorfer EG eines ihrer 30 Derbys in der Arena. In dem hart umkämpften Halbfinalspiel erzielte Bill Lindsay 56 Sekunden vor Ende regulären Spielzeit den 4:4-Ausgleich und in der elften Minute der Verlängerung das Siegtor zum 5:4 für die Haie.

Das waren zwei von 69 Playoff-Spielen in der Arena, von denen die Haie zwar die meisten – genau 45 – gewannen, doch bis heute gelang es nicht, einen Meistertitel vor den heimischen Fans zu feiern. Besonders bitter: Drei Mal verloren die Haie auf eigenem Eis das letzte Spiel einer Playoff-Finalserie, wie zuletzt im April 2014 gegen den ERC Ingolstadt. Davor erlangen die Eisbären Berlin (2008) sowie die Krefeld Pinguine (2003) Meisterehren auf Kölner Eis.

Aber auch an das eine oder andere „normale“ Punktspiel darf man sich gern erinnern. Denken wir nur an das Spiel gegen den ERC Ingolstadt am 28. November 2006, das die Haie mit 10:0 gewannen. Aber nicht nur wegen der zehn Tore machte das Spiel Schlagzeilen, sondern auch wegen der 201 Strafminuten, die Schiedsrichter Rick Looker gegen die beiden Teams verhängte (94 davon gegen Haie-Spieler) und vor allem wegen der herzhaften Prügelei, die sich Kölns Verteidiger Moritz Müller und der Ingolstädter Christoph Melischko lieferten.
Zu den spektakulären Spielen gehörte auch jenes gegen die Hannover Scorpions am 19. Januar 2007, das die Haie mit 9:1 gewannen nach einem tollen 7:0-Schlussdrittel!

Insgesamt schossen die Haie in 499 DEL-Spiele in der Arena 1.678 Tore, demgegenüber stehen 1.240 Gegentore.

Rekordtorschütze in der Deutzer Arena ist bis heute der Kanadier Dave McLlwain, der in seinen neun Kölner Saisons von 2000-2009 insgesamt 97 Treffer markierte. Ihm folgen Ivan Ciernik (77 Tore), Corey Millen (65) und dann schon als erfolgreichster Verteidiger Mirko Lüdemann mit 63 Toren. Neben Lüdemann seien von den aktuellen Haie-Spielern noch Philip Gogulla auf Rang sechs mit 56 Toren sowie Chris Minard (26), Alexander Weiß (25) und Marcel Müller (23) erwähnt. 

Viele großartige Torhüter spielten für die Haie in der Arena. Die meisten Einsätze hat bis heute Chris Rogles, der 117 Mal spielte und 6.913 Minuten lang das Tor hütete. Danny aus den Birken kommt bislang auf 95 Einsätze und 5.785 Spielminuten, auf Rang drei steht Andrew Verner mit 53 Spielen und 2.660 Minuten. Diese drei Goalies zeichnen sich auch durch weitere tolle statistische Werte aus, z.B. hielten sie jeweils mehr als 92,8 % der auf sie angegeben Schüsse. Übertroffen werden sie aber von zwei anderen Torhütern, die sogar mehr als 94 % aller Schüsse abwehrten: Robert Müller mit 94,13 % und Thomas Greiss mit 94,12 %. 

Die meisten Spiele an der Spielerbank in Köln verbrachte Hans Zach in seinen vier Spielzeiten von 2002-2006 – 124 Spiele coachte er die Haie. Uwe Krupp dürfte ihn 2014/2015 übertreffen. Zum Start der Spielzeit steht Krupp bei 97 Heimspielen. Auf Rang drei steht der aktuelle Haie-Geschäftsführer Lance Nethery mit 71 Spielen.

Wie spannend es oft in der Arena zuging, beweist die folgende Statistik: 212 Spiele endeten mit nur einem Tor Unterschied, 112 Begegnungen mit zwei Toren Differenz. Die häufigsten Ergebnisse waren 3:2 (68 Mal, je 34 Siege und Niederlagen), 4:3 (57 Mal, 33 Siege, 24 Niederlagen) und 2:1 (56 Mal, 31 Siege, 24 Niederlagen).

Das torreichste Spiel in der LANXESS arena sahen 7.446 Zuschauer am 20. November 2011 beim 11:4 Sieg gegen die Straubing Tigers, weitere zweistellige Siege gab es am 11. Oktober 2002 mit einem 10:2 gegen die Schwenninger Wild Wings und am 26.11.2006 beim schon oben erwähnten 10:0 gegen den ERC Ingolstadt. 

Ein torloses 0:0 ist seit der Einführung von Verlängerung und Penaltyschießen nicht mehr möglich. Das knappste Resultat ist ein 1:0. Das gab es sieben Mal in der Arena, dreimal zugunsten der Haie, viermal mit dem besseren Ende für die Gäste.

Die häufigsten Gäste waren fünf Vereine, die auch in der Saison 2014/15 nach Köln kommen werden: Die Adler Mannheim gastierten 41 Mal, die Eisbären Berlin 37 Mal, der ERC Ingolstadt und die Krefeld Pinguine jeweils 36 Mal, die Augsburger Panther 35 Mal und die Nürnberg Ice Tigers 34 Mal. Die Düsseldorfer EG hatte sich einige Jahre lang aus der DEL zurückgezogen und gastierte bisher 30 Mal in der Arena.
 
Eine „weiße Weste“ weisen die Haie gegen zwei Gegner auf, deren Gastspiele schon viele Jahre zurückliegen. Gegen die Starbulls Rosenheim gab es vier Siege in vier Spielen, gegen die Wölfe aus Freiburg zwei Siege in ebenso vielen Spielen. Gern gesehene Gäste waren bislang die Schwenninger Wild Wings gegen die es zehn Siege in zwölf Spielen gab sowie die Iserlohn Roosters (22 von 28) und die Hamburg Freezers (18 von 24). Nicht mehr verbessert werden kann die 30%-Quote gegen die München Barons (drei von zehn) – im Gegensatz zu den 43,2 % gegen den ERC Ingolstadt (16 von 37).

In den bisherigen 499 Spielen verhängten die Schiedsrichter 19.968 Strafminuten – 32 fehlen an der runden Zahl von 20.000. Im Schnitt saßen Haie-Spieler pro Spiel knapp 18 Strafminuten ab (insgesamt 8.956), Gästespieler verbrachte 11.012 Minuten in der Kühlbox, pro Spiel 22.   

Verhängt wurden die Strafen von insgesamt 60 Schiedsrichtern. Die Einsatz-Rangliste wird angeführt von drei alten Bekannten, die jeweils 41 Mal antraten: Willi Schimm, Richard Schütz und Daniel Piechaczek.

Der großartige Sport in der Arena wurde von Zuschauern vom ersten Tag an voll angenommen. Am 1. Dezember 1998 wurde erstmals die 18.000er-Marke erreicht, weitere 39 Spiele vor mehr als 18.000 Zuschauern folgten. Der Zuschauerrekord stammt aus dem Jahr 2002 mit 18.700 Besuchern im Playoff-Finale gegen die Adler Mannheim, gerade mal zwei Zuschauer weniger wurden gezählt beim Derby gegen die Derby am 16. April 2006.

Die 499 Spiele erlebten 6.021.081 Fans live (durchschnittlich 12.066). Die Playoff-Spiele verfolgten alleine 998.182. Der nächste Millionen-Meilenstein wartet also schon …

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