Im Heimspiel vor 16.209 Zuschauern müssen wir uns den Nürnberg Ice Tigers in der Overtime mit 5:6 geschlagen geben – trotz mehrerer Führungen an einem ereignisreichen Abend kriegen wir nur in wenigen Momenten der Partie Ruhe und Kontrolle ins Spiel und müssen uns daher mit einem Punkt zufrieden geben. Nürnbergs Charlie Gerard entscheidet das Spiel in der 64. Minute. Wir haben den Spielbericht.
Unser Cheftrainer Kari Jalonen veränderte nichts im Line Up und vertraute der gleichen Mannschaft, die am vergangenen Sonntag Mannheim mit 3:1 besiegen konnte. Vor einer gut gefüllten LANXESS arena kamen unsere Jungs schwungvoll in die Partie und konnten durch zwei frühe Tore schnell in Führung gehen. Zunächst traf Veli-Matti Vittasmäki mit einem Flachschuss kurz hinter der blauen Linie (4.), dann blieb Maximilian Kammerer im Slot cool und traf nach Vorarbeit Jan Luca Sennhens zum 2:0 (8.). Die Gäste spielten jedoch weiter ihren Stiefel und kamen im Powerplay durch Evan Barratt zum Anschlusstreffer (12.). Mit dem Zwischenstand von 2:1 ging es in die erste Drittelpause.
Das zweite Drittel hatte es dann richtig in sich – und das in gleich mehrfacher Hinsicht. Zunächst erspielten wir uns eine scheinbar komfortable Führung, indem wir in der besten Phase unseres Spiels die Führung innerhalb von nur 24 Sekunden von 2:1 auf 4:1 stellen konnten. Die Tore von Frederik Storm (3:1, 23.) und Gregor MacLeod (4:1, 24.) veranlassten Gäste-Coach Mitch O’Reefe zum Goaliewechsel. Leon Hungerecker kam für Niklas Treutle auf das Eis.
Die Gäste zeigten sich durch unsere Drei-Tore-Führung relativ unbeeindruckt und meldeten sich eindrucksvoll zurück – William Graber traf zum 4:2 (28.), nur 36 Sekunden später markierte Jeremy McKenna das 4:3 (29.). Inmitten der Nürnberger Drangphase hätte Maxi Kammerer beinahe das 5:3 erzielt, doch seinen Schuss aus halblinker Position konnte Hungerecker mit einem guten Save abwehren.
Quasi im direkten Gegenzug erzielten die Gäste aus Franken dann den Ausgleich. Cody Haiskanen kam zu einfach zum Schuss und hatte keine Probleme, das 4:4 zu erzielen. Kurz darauf ersetzte Niklas Lunemann unseren Goalie Mirko Pantkowski. Die letzte Szene eines intensiven und abwechslungsreichen zweiten Drittels sollte sich dann vor den Augen von Lunemann abspielen – nachdem dieser einen Puck unter sich begraben hatte, stocherte Stoa nach, was Josh Currie ganz und gar nicht akzeptierte. Der Kanadier lud Stoa zu einem Kampf ein, den er für sich entscheiden konnte und damit der Mannschaft ein wichtiges Zeichen versuchte, zu senden. Mit dem ausgeglichenen Spielstand von 4:4 ging es in die zweite Drittelpause.
Im dritten Drittel blieb es eine Partie auf Augenhöhe, in der die Gäste aus Nürnberg – angetrieben von drei Toren am Stück – etwas mehr am Drücker waren. In einer Drangphase, die Ice Tigers spielten in Überzahl, markierten wir das 5:4. Parker Tuomie ergatterte sich in der Nürnberger Zone die Scheibe, schaltete schnell um und setzte Louis-Marc Aubry im Slot mit einem tollen Pass ein. Der hielt seine Kelle hin und traf zur erneuten Führung (53.). Leider hatten nimmer aufgebende Gäste durch Charlie Gerard im Powerplay nur zwei Minuten später die prompte Antwort, weswegen das Spiel in die Overtime ging.
Dort konnte Gerard das Spiel zugunsten der Nürnberger entscheiden, weswegen wir am Ende eines intensiven Duells in eine knappe 5:6-Niederlage nach Overtime einwilligen mussten. Weiter geht’s für uns am Sonntag mit der Auswärtspartie bei den Augsburger Panthern (19:15 Uhr).
TORE
1:0 Veli-Matti Vittasmäki (MacLeod, Grenier) 4. Minute; 2:0 Maximilian Kammerer (Sennhenn) 8. Minute; 2:1 Evan Barratt (Headrick, Graber) 12. Minute; 3:1 Frederik Storm (Bailen, Austin) 23. Minute; 4:1 Gregor MacLeod (Schütz, Müller) 24. Minute; 4:2 William Graber (Barratt, McKenna) 28. Minute; 4:3 Jeremy McKenna (Graber) 29. Minute; 4:4 Cody Haiskanen (Weber) 37. Minute; 5:4 Louis-Marc Aubry (Tuomie) 53. Minute; 5:5 Charlie Gerard (PP) (Alanov, Maier) 55. Minute; 5:6 Charlie Gerard 64. Minute (OT)
FAKTEN
- Parker Tuomie bestritt gegen die Nürnberg Ice Tigers sein 200. PENNY DEL-Spiel
- Jeremy McKenna (NIT) konnte drei Punkte verzeichnen (ein Tor, zwei Assists)
- Beide „starting goalies“ (Pantkowski und Treutle) wurden im zweiten Drittel vom Eis genommen und durch Niklas Lunemann bzw. Leon Hungerecker ersetzt
- Louis-Marc Aubry, Justin Schütz und Gregor MacLeod punkteten jeweils doppelt
- Niklas Lunemann bestritt sein viertes PENNY DEL-Spiel und wehrte 13 von 15 NIT-Abschlüssen ab
STIMME
„Wir haben heute viele Fehler gemacht, es war keine gute Mannschaftsleistung – auch, weil wir keine Einheit waren. Wir haben die Führung zu einfach hergegeben. Die Mannschaft hat nicht so gespielt, wie wir es wollten, daher bin ich nicht zufrieden. Wir müssen das Ergebnis respektieren und nehmen den Punkt mit – nichtsdestotrotz müssen wir klar analysieren, warum es nach der Führung dazu gekommen ist.“
KARI JALONEN