Ab der kommenden Saison wird unsere Mannschaft mögliche Playoff-Runden immer auswärts starten. Wir sprachen mit Haie-Geschäftsführer Philipp Walter über die Gründe und Hintergründe der neuen Regelung.
Was war der Anlass zu dieser neuen Regelung?
In der Vergangenheit war es immer wieder problematisch, den Playoff-Kalender mit den Verfügbarkeiten der LANXESS arena in Einklang zu bringen. Wir haben nach vielen Gesprächen und Diskussionen mit der PENNY DEL und der Arena nun diese Regelung bis 2027 fixiert. Die DEL hat diese „Rhythmusänderung“ für Köln genehmigt und beschlossen.
Erläutere nochmal konkret, wie der Rhythmus für die Haie jetzt aussieht?
Wir beginnen ab sofort unsere möglichen Playoff-Runden immer mit einem Auswärtsspiel, um dann im Wechsel (heim/auswärts) die Serie weiterzuführen. Haben wir uns durch eine bessere Hauptrunden-Platzierung als unser Playoff-Gegner das so genannte „Heimrecht“ gesichert, beenden wir die Serie dann bei einem möglicherweise entscheidenden letzten Serien-Spiel (Spiel 3 in der 1. Playoff-Runde oder Spiel 7 in Viertelfinale, Halbfinale oder Finale) zuhause. Somit bleibt der „Heimvorteil“ (vier Heimspiele, drei Auswärtsspiele bei maximaler Serienlänge z.B. im Viertelfinale) bestehen. Das wahrt die Integrität des Wettbewerbs, welches ein wichtiger Punkt in den Gesprächen war.
Haben die Haie kein Heimrecht (z.B. mit Platz 6 vor dem Viertelfinale) bleibt alles „wie gehabt“?
Richtig. Haben wir kein „Heimrecht“, ändert sich nichts am bekannten Rhythmus, da ohnehin mit einem Haie-Auswärtsspiel begonnen worden wäre und das letzte Spiel der Serie aus Haie-Sicht auch auswärts stattfindet.
Haben wir Heimrecht und eine Serie geht über sieben Spiele, sind die Spiele 6 und 7 also Heimspiele?
Richtig. Wir spielen bei einer „best of seven“-Serie die Spiele 2, 4 und 6 zuhause. Spiel 7 auch, aber natürlich nur, wenn wir Heimrecht haben.
Erkläre bitte konkreter die Hintergründe der Regelung?
Diese Regelung schafft mehr Planungssicherheit bei der Hallenbelegung. Den Playoff-Kalender mit drei „best of seven“-Serien über den Belegungsplan einer der meistgebuchten Arenen in Europa zu legen, wurde von Jahr zu Jahr zu einer grö
eren Herausforderung. Wir waren an einem Punkt angelangt, an dem die Situation für alle Beteiligten – Liga, andere Clubs, Haie und Arena – so nicht mehr tragbar war. Jetzt sind Termine verlässlicher planbar. Spiel 1, 3 oder 5 bei einer „best of seven“-Serie sind beispielsweise in den nächsten drei Jahren – sollten wir z.B. das Viertelfinale erreichen – nicht in Köln. Damit können nun alle Beteiligten verlässlicher planen.Welche Vor- bzw. Nachteile hat diese Regelung?
Wir mussten handeln. Dass wir dieses existenzielle und sehr komplexe Thema nun verlässlicher geregelt haben, ist ein sehr bedeutender Schritt. Die Terminsicherung in Köln – speziell in den Playoffs – war für uns eine der grö
ten Problematiken in den letzten Jahren. Zutage trat dies – viele Fans werden sich erinnern – erstmals ganz konkret, als wir durch das Helene Fischer Konzert in Krefeld hätten spielen müssen. Dass nur eine Verletzung der Künstlerin dies verhindert hat, war eine unerwartete Wendung. Oberste Priorität für die Kölner Haie muss es immer sein, Heimspiele in Köln auszutragen. Der neue Rhythmus ist ein Meilenstein auf dem Weg dahin. Ob es sportlich ein Nachteil oder Vorteil ist, auswärts anzufangen, kann wissenschaftlich und statistisch kaum belegt werden. Das liegt auch ein wenig im Auge des Betrachters, da Serien aufgrund von Reiseaufwand, Tabellensituation oder Verletztenliste kaum zu vergleichen sind. Natürlich war unsere sportliche Abteilung bei dieser Entscheidung auswärts in jede mögliche Playoff-Serie zu starten voll involviert.