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„Fit in FAIR PLAY” Trophy 2010 verliehen

MITTWOCH, 02. JUNI 2010

Schulen aus Hamburg und Nürnberg ausgezeichnet – Auch die Haie-Partnerschule in Hennef gewinnt


Der erste bundesweite Schulwettbewerb „Fit in Fair Play“ 2010 hat die besten drei Schulkonzepte gegen Mobbing und Gewalt ermittelt und mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 10.000 Euro ausgezeichnet. Der erste Platz ging an die Hamburger Domschule St. Marien, Zweiter wurde die Gesamtschule Hennef/ Sieg und den dritten Platz belegte das Sonderpädagogische Förderzentrum Altdorf aus der Nähe von Nürnberg. „Fit in Fair Play“ ist ein Förderprojekt des Malteser Hilfsdienst e.V. (MHD) und der Deutschen Eishockey Liga (DEL), das im Herbst vergangenen Jahres unter dem Dach der gemeinsamen Kampagne „Mensch, wir brauchen Dich!“ startete.


Schauspielerin Marie-Luise Marjan, Haie-Spieler Christoph Ullmann, der Präsident des Malteser Hilfsdienst e.V., Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin und RTL-Streetworker Thomas Sonnenburg überreichten die „Fit in Fair Play“-Trophy 2010 an die drei Erstplazierten. Gülcan Kamps und Desmond Squire moderierten die offizielle Preisverleihung. Marjan lobte die Vorschläge aller Schulen: „Es ist eine unglaubliche Vielfalt an Projektideen in diesem Schulwettbewerb eingegangen. Daher fiel es sehr schwer, den ersten, zweiten und dritten Platz zu bestimmen. Aber ich denke, wir haben eine faire Entscheidung getroffen“, so die Schirmherrin des „Fit in Fair Play“ Projektes.


An jedem der 15 Standorte eines Eishockey-Erstligisten hatten sich Schulen mit einem Konzept beteiligt. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Maltesern und den Spielern des lokal beheimateten Eishockey-Clubs überlegten sich die Schüler, wie Mobbing und Gewalt verhindert werden können. „Gemeinsam Stark“, „Abenteuer Helfen“ und „Fair geht vor“ waren die drei Themen, in denen sich die Mädchen und Jungen engagierten. Während bei „Gemeinsam Stark“ die Sportler der DEL-Clubs zum Zuge kamen und in gemeinsamen Aktionen den Schülern Teamgeist nahe brachten, verdeutlichten bei „Abenteuer Helfen“ die Malteser den Kindern die Notwendigkeit der Hilfe für Schwächere und förderten ihre soziale Kompetenz. In „Fair geht vor“ setzten die Schüler das Erlebte und Erlernte in eigene Aktivitäten um, etwa in Form von Nachbarschaftshilfen, thematischen Projekttagen oder Anti-Mobbing-Aktionen an den Schulen. 


Eine unabhängige Jury mit Vertretern aus Gesellschaft, Wirtschaft, Sport und Medien sichtete und bewertete in der vergangenen Woche die Vorschläge der Schulen. Die Bewertungskriterien waren u. a. Quantität, Qualität, Kreativität und Nachhaltigkeit der erarbeiteten und umgesetzten Projekte – möglichst in der Einheit aller drei Schwerpunktbereiche. Die drei Gewinnerschulen überzeugten in allen Kriterien, mit deutlichem Fokus auf die Vielfalt der realisierten Projekte und der Beteiligung einer jeweils sehr großen Schülerzahl. Allerdings war sich die Jury auch darin einig, dass alle eingereichten Projektarbeiten etwas Herausragendes hatten und sind. Mal engagierte sich ausnahmslos die ganze Schule, mal war ein Projekt besonders kreativ – oder punktgenau auf die Thematik des Wettbewerbs ausgerichtet.


Die Schulen im Einzelnen:
 
Hamburg Domschule, St. Marien: In der Kategorie „Gemeinsam stark“ organisierten die Schülerinnen und Schüler unter anderem ein gemeinsames Hockeyspiel mit Spielern der Hamburg Freezers auf dem Schulgelände. Bei „Abenteuer Helfen“ ließen sich die jungen Teilnehmer zu Schulsanitätern ausbilden. Die in den vorherigen Aktivitäten gesammelten  Erfahrungen setzten Mädchen aus der neunten Klasse dann praktisch um, in dem sie unter dem Titel „Am Montag vorgelesen“ älteren Menschen im Seniorenheim jeweils montags vorlasen. Die Gründung einer Arbeitsgruppe, bei der die Jugendlichen eigene Kurzfilme u. a. zum Thema „Ausgrenzung und Anderssein von neuen Mitschülern“ produzierten, aber auch Benefizveranstaltungen zu Gunsten sozialer Einrichtungen, wie dem ambulanten Malteser Kinderhospizdienst, waren nur einige von zahlreichen Aktionen, die von den über 400 Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Wettbewerbs umgesetzt wurden. 
 
Hennef/Sieg, Gesamtschule: In der Kategorie „Gemeinsam stark“ entwarfen die Schüler der Schule, die vor einem Jahr mit einer Anfrage an die Malteser die Initialzündung für das Schulprojekt gab, unter anderem Plakate gegen Mobbing und Gewalt, die sie bei einem Besuch des  Kölner Haie-Stars und Nationalspielers Christoph Ullmann an der Schule präsentierten. „Abenteuer Helfen“ wurde für die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse sehr praktisch. Sie erhielten eine Anti-Mobbing-Ausbildung. Besonders kreativ und aufwändig wurde es dann bei „Fair geht vor“. Die Mädchen und Jungen setzten ihre Vorstellungen und Auffassungen zum Thema in selbst gedrehten Videoclips um, erarbeiteten Klassenregeln und gaben sich ein persönliches „Anti-Mobbing-Versprechen“.
 
Altdorf b. Nürnberg, Sonderpädagogisches Förderzentrum: In der Kategorie „Gemeinsam stark“ erhielt das Thema Gewalt durch ein besonderes „Teamplay“ Gestalt. Rob Leask von den Thomas Sabo Ice Tigers besuchte den Englischunterricht und diskutierte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern in seiner Muttersprache die Bedeutung von „Gewalt“ und wie diese verhindert werden kann. Aktiv wurde es dann auch hier wieder bei „Abenteuer Helfen“. Die Kinder der Klassen sechs bis acht ließen sich unter anderem in Erster Hilfe ausbilden. In der Kategorie „Fair geht vor“ entwickelten die Schüler und Lehrer im Klassenverbund sozial-emotionale Fähigkeiten und führten in einer Klasse einen so genannten Klassenrat ein. Die Schülerinnen und Schüler dieser Schule überzeugten jedoch noch in einem weiteren, einmaligen Aspekt. Zum einen nahmen ausnahmslos alle Schüler an den Projekten und Aktivitäten teil. Zum anderen sind viele auf Grund einer Behinderung oder Beeinträchtigung selbst schon einmal auf der einen oder anderen Weise „Gewalt“ begegnet.  
 
Neben den drei Bestplatzierten wurden sämtliche Beiträge der Öffentlichkeit vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler für ihr großes Engagement gewürdigt. Ob Rollenspiele und Comics der Hans Adlhoch-Volksschule Augsburg, der Fremdsprachenunterricht mit den Spielern der Straubing Tigers in der Jacob-Sandtner-Schule Straubing, das Soziallotsen-Projekt im Engelsburggymnasium Kassel, den gemeinsam mit den Frankfurt Lions realisierten Schulflohmarkt der Ludwig-Richter-Schule in Frankfurt, die Sockenaktion der Katholischen Theresienschule Berlin, die AG-Projekttage der Frh.-vom Stein-Schule Hannover, das Benefiz-Turnier zu Gunsten des kürzlich durch Gewalteinwirkung verstorbenen Eishockeyspielers Jens Kunkel im Fichte Gymnasium Krefeld, Kunstprojekte im Gymnasium „Koblenzer Strasse“ Düsseldorf, das Konflikttraining am Kölner Apostelgymnasium, die engagierte Teilnahme der Schüler der Hauptschule an der Herschelstrasse in Ingolstadt am Maltesertag, der Hungermarsch des Walburgisgymnasiums Menden oder das Schulhofprojekt der „Geschwister-Scholl-Hauptschule“ Mannheim – bei „Fit in Fair Play“ haben alle Teilnehmer gewonnen.  
 
Und das so erfolgreich und mit überwältigend großer Resonanz aus dem ganzen Land, dass „Fit in Fair Play“ an noch mehr Schulen zu Beginn des neuen Schuljahres 2010/2011 fortgesetzt werden soll.


Die „Fit in Fair Play“ Jury 2010: Marie-Luise Marjan (Schirmherrin des Projektes), Johannes Frh. Heereman (Geschäftsführender Präsident MHD), Gernot Tripcke (Geschäftsführer DEL), Dr. Oliver Esch (Partner Osborne Clarke), Dirk Heinrichs (Schauspieler und Experte in Gewaltprävention), Claus Bachem (Geschäftsführer J. P. Bachem Verlag Köln).  


„Fit in Fair Play“ ist das erste Förderprojekt der Kooperation von Malteser Hilfsdienst e.V. und der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Unter dem Kampagnennamen „Mensch, wir brauchen Dich!“ nutzen beide Partner dabei ihre individuellen Stärken, um die Öffentlichkeit für mehr Teamgeist, Sozialkompetenz und Zivilcourage zu sensibilisieren. Sie werden dabei von vielen namhaften Vertretern aus Sport, Medien, Gesellschaft und Wirtschaft unterstützt.


www.fit-in-fair-play.de