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Haie verlieren in München mit 2:3 nach Overtime

FREITAG, 26. JANUAR 2024
Knappe Niederlage in München: Die Haie um Rückkehrer Mark Olver (l.) müssen sich dem EHC Red Bull München mit 2:3 geschlagen geben (Foto: CityPress GmbH)

In einem intensiven und hochklassigen Spiel müssen wir uns dem amtierenden Deutschen Meister mit 2:3 in der Verlängerung geschlagen geben. Zweimal kommen wir in der bayrischen Landeshauptstadt von einem Rückstand zurück und sind dem Sieg in der Verlängerung sehr, sehr nah. Am Ende fehlt uns in dieser allerdings etwas das vielzitierte „Quäntchen Glück“. Wir haben den Spielbericht für euch.

Den besseren Start in die Partie vor 5.728 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Eisstadion erwischten die Gastgeber, doch Yasin Ehliz in Überzahl (3.) sowie Maximilian Daubner (5.) vergaben jeweils gute Möglichkeiten. In der sechsten Minute kamen wir durch Justin Schütz das erste Mal zum Abschluss, doch an seiner alten Wirkungsstätte fand unser Angreifer in dieser Situation in Red Bulls-Goalie Matthias Niederberger seinen Meister.

In der zwölften Minute konnten die Bayern dann in Führung gehen – und dem Tor war eine knifflige Situation vorausgegangen. Kurz vor dem Treffer fuhr Patrick Sieloff einen Gegenangriff und zog Richtung Münchner-Kasten, wo er von Niederberger zu Fall gebracht worden war. Die Schiedsrichter entschieden sich dazu, die Partie weiterlaufen zu lassen. Im direkten Konter legte Hager quer auf Ortega, der Tobias Ancicka aus halbrechter Position überwand (12.). Trotz einiger Proteste hatte der Treffer Bestand.

Zum Ende der ersten zwanzig Minuten kamen wir immer besser in die Partie – auch, weil wir die Red Bulls zu zwei unmittelbar aufeinander folgenden Strafen zwingen konnten. Die beste Chance in Überzahl hatte Rückkehrer Nick Bailen, der nach einem feinen Spielzug über Gregor MacLeod frei vor Münchens Goalie zum Abschluss kam (20.) Die Scheibe landete allerdings am Schoner Niederbergers, sodass es mit dem 1:0 aus RBM-Sicht in die erste Drittelpause ging.

Auch im zweiten Drittel schenkten sich beide Teams in einem intensiven und engen Spiel nichts. In der 25. Minute lief Frederik Storm frei auf Niederberger zu, wurde dabei allerdings von einem Münchner Abwehrspieler leicht behindert. Durch den Kontakt kam Storm zu Fall und konnte nur mit einer Hand abschließen, weswegen Niederberger leichtes Spiel hatte. Wir ließen uns aber nicht beirren und blieben voll in der Partie – in der 31. Minute spielte Jason Bast einen überragenden Pass auf David McIntyre quer durch die neutrale Zone. Da die Münchner in dieser Szene nicht gut wechselten, machte „MC“ sich alleine auf den Weg Richtung Niederberger und blieb vor Münchens Goalie cool – 1:1! Es sollte das einzige Tor des Mittelabschnitts bleiben, weswegen es mit dem 1:1 ins letzte Drittel ging.

Die Gastgeber kamen im ausverkauften Olympia-Eisstadion etwas besser aus den Katakomben und stellten durch Markus Eisenschmid in der 42. Minute auf 2:1 – der deutsche Nationalspieler traf in Überzahl sehenswert zur erneuten Münchner Führung. Wir hatten aber eine perfekte Antwort! Gregor MacLeod nutzte einen Rebound Niederbergers nach Sieloff-Schuss im Slot zum Ausgleich – zwischen den beiden Treffern lagen lediglich 26 Sekunden.

Bis zum Schluss der regulären Spielzeit blieb die Partie mit Playoff-Charakter eng – hatten wir in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts mehr vom Spiel und gute Chancen durch Brady Austin, Justin Schütz (jeweils 45.) und Jason Bast (50.), kam der amtierende Deutsche Meister zum Ende hin mehr auf und war dem Siegtreffer in mehreren Situationen sehr nahe. Die beste Chance hatte Ortega nach Zuspiel DeSousas, doch Münchens Nummer acht setzte die Scheibe nicht ins Tor, sondern an den Pfosten.

Sekunden vor Schluss hatten wir den Siegtreffer auf der Kelle – Wohlgemuth schaltete schnell um und bediente Schütz mit einem starken Pass, der daraufhin mit MacLeod ins 2 auf 1 fuhr. Vor dem Tor legte Schütz quer auf MacLeod, der die Scheibe direkt aus der Luft nahm und diese knapp über das Tor setzte. Kurz darauf war Schluss, sodass die Overtime folgte.

In dieser ging es turbulent zu. Nach einem Scheibengewinn tief in der Münchner Zone, kam Bailen frei vor Niederberger zum Abschluss. Münchens Goalie ließ die Scheibe zwischen seine Beine fallen, verlor die Übersicht, was wir nutzten und die Scheibe über die Linie stochern konnten. Unmittelbar nach dem „Tor“ zeigten die Schiedsrichter aber direkt an, dass das Tor nicht zählt und blieben auch nach Studium der Bewegtbilder bei ihrer diskussionswürdigen Entscheidung. Was wie ein reguläres Tor aussah und auf dem Eis von Nick Bailen und Co. auch als solches gefeiert wurde, fand keine Anerkennung, da die Schiedsrichter es leider anders sahen.

Fast im direkten Gegenzug markierte Veit Oswald das spielentscheidene 3:2 für die Gastgeber und sicherte seiner Mannschaft in einem hochklassigen Spiel damit den Extrapunkt. Für uns geht’s nach einigen Auswärtsspielen in Folge am Dienstag nun wieder auf heimischen Eis weiter – ab 19:30 Uhr empfangen wir in der LANXESS arena die Fischtown Pinguins Bremerhaven.

TORE

1:0 Austin Ortega (Hager) 12. Minute; 1:1 David McIntyre (Bast, Ancicka) 31. Minute; 2:1 Markus Eisenschmid (Street, McKiernan) 42. Minute; 2:2 Gregor MacLeod (Sieloff, Sennhenn) 42. Minute; 3:2 Veit Oswald (Abeltshauser) 62. Minute

FAKTEN

  • Erstmals seit dem 07. Dezember des vergangenen Jahres stand Nick Bailen für uns wieder auf dem Eis

  • Tobias Ancicka konnte seinen ersten Assist der Saison verbuchen – er war am Tor von David McIntyre direkt beteiligt

  • Zum dritten Mal in Folge trennten wir uns nach 60 Minuten Unentschieden

  • Brady Austin hatte mit 26:53 Minuten die meiste Eiszeit aller Akteure an diesem Abend

  • Die Münchner bewiesen ihre Stärke beim Bully als bestes Bully-Team der Liga und konnten 35 von 61 Duellen für sich entscheiden

STIMMEN

„Wir wussten, dass wir gut verteidigen müssen, das ist uns gelungen. Insgesamt war es ein Spiel, in welchem wir uns immer wieder gute Torchancen erarbeiten konnten. Die Jungs haben hart gearbeitet und einen super Job gemacht. Wir haben gekämpft und das Spiel mit vielen Aktionen offen gehalten. Am Ende war auch ein bisschen Pech dabei – aus meiner Sicht hätte die Overtime nach unserem ‚Tor‘ schon beendet sein müssen.“

UWE KRUPP

„Es war ein gutes Auswärtsspiel von uns, wie auch in der vergangenen Woche schon. Wir haben heute aber zu viele Strafen kassiert, das nimmt uns dann natürlich immer ein bisschen das Momentum. In der Overtime kann es in beide Richtungen laufen, München hatte etwas mehr Glück. Unsere vergangenen drei Auswärtsspiele waren gut, aber wir haben jeweils nur einen Punkt mitgenommen, das ist bitter.“

JUSTIN SCHÜTZ