Ohne Punkte müssen die Haie die Heimreise aus Berlin antreten. Trotz einer 1:0-Führung durch Nick Bailen verliert der KEC die Partie bei den Eisbären mit 2:3. Der Treffer von Maxi Kammerer kurz vor Schluss kommt zu spät.
Lange Zeit, sich über die Niederlage in Berlin zu ärgern, bleibt nicht, denn bereits am Freitag geht es für die Haie weiter im Ligabetrieb. Dann empfängt der KEC den ERC aus Ingolstadt (19:30 Uhr). Karten für die Partie im Haifischbecken gibt’s hier.
In einem guten Eishockeyspiel erwischte der KEC den besseren Start. Bereits nach drei Minuten konnten die Haie in Führung gehen. Im Powerplay lief die Scheibe gut durch die eigene Reihe, ehe Nick Bailen genug Platz hatte, um aus halbrechter Position abzuziehen. Louis-Marc Aubry versperrte Berlins Goalie Tobias Ancicka mit einem guten Screen die Sicht, sodass die Scheibe im Winkel landete, 1:0 KEC. Eine wichtige Szene sollte sich dann kurz vor Ende des ersten Drittels abspielen – Kölns Kapitän Mo Müller verletzte sich nach einem Zweikampf. Der KEC-Akteur biss zunächst auf die Zähne, kehrte aber im letzten Drittel gar nicht mehr aufs Eis zurück. Dieser Ausfall sollte enorm viel Kraft kosten. Doch das sollte nicht die einzige schlechte Nachricht des ersten Drittels sein: Zwei Minuten vor Schluss kamen die Gastgeber im Powerplay durch Jonas Müller zum zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Ausgleich (19.).
Die Eisbären, amtierender Meister der DEL, kamen besser aus der Drittelpause und gingen nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff in Führung. Durch aggressives Forechecking konnten die Hausherren tief in der Kölner Zone die Scheibe gewinnen und machten das Spiel dann schnell. Nutznie
er eines starken diagonalen Passes in den Slot war Zach Boychuk, der seine Kelle hinhielt und Pantkowski aus kürzester Distanz keine Chance lie , 2:1 Berlin. Der KEC gab sich vor 10.518 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena aber alles andere als geschlagen und hatte bei zwei Lattentreffern von Jon Matsumoto (23.) und Brady Austin (28.) Pech. Da auch Berlins Goalie Ancicka einen guten Tag erwischte und ein feines Solo Andreas Thuressons mit einem starken Save unterband (36.), blieben die Haie im zweiten Drittel ohne Treffer. Anders die Hauptstädter, die gleich zweifach trafen: Kurz vor Schluss des mittleren Abschnitts stellten die Eisbären dann noch auf 3:1 – Morgan Ellis traf von der blauen Linie (39.).Einem guten Mirko Pantkowski war es zu verdanken, dass der KEC die Partie bis zum Schluss offen hielt, denn im dritten Drittel verlie
en den KEC mehr und mehr die Kräfte. Die Folge: Scheibenverluste im eigenen Drittel und fast minütlich gute Offensivsituationen der Eisbären. Immer wieder konnte sich Pantkowski jedoch auszeichnen und klärte gleich mehrfach in höchster Not. Kurz vor Schluss zog Haie-Coach Uwe Krupp den letzten Joker und nahm Pantkowski vom Feld. Dies sollte sich in Form des Anschlusstreffer durch Maxi Kammerer noch auszahlen (58.), zu mehr reichte es am Ende gegen bissige Eisbären aber leider nicht.TORE:
0:1 Nick Bailen (Thuresson, Sill) 3. Minute; 1:1 Jonas Müller (Ellis, White) 19. Minute; 2:1 Zachary Boychuk (White, Clark) 22. Minute; 3:1 Morgan Ellis (Müller, White) 39. Minute; 3:2 Maximilian Kammerer (Dietz, Aubry) 59. Minute;
HIGHLIGHTS & FAKTEN:
- Bailen bleibt an der Spitze: Durch seinen Treffer zum 1:0 in Überzahl bleibt Nicholas Bailen der punkbeste Spieler der Liga in Überzahl. Es war bereits sein 18. Punkt.
- Die Durststrecke hält an: Der letzte Haie-Sieg in Berlin ist bereits über drei Jahre her. Am 06. Dezember 2019 konnten wir letztmalig bei den Eisbären gewinnen (5:4 in Überzahl). Damals trafen unter anderem Mark Olver und Louis-Marc Aubry – allerdings im Trikot der Eisbären.
- Persönlicher Lieblingsgegner: Immerhin ein kleiner Trost. Nicholas Bailen konnte im dritten Spiel in dieser Spielzeit gegen die Eisbären bereits seinen vierten Treffer erzielen.
STIMME:
„Die Eisbären sind eine gefährliche Mannschaft, sie haben eine gute Qualität, das hat man im Powerplay gesehen, wo sie zwei Tore geschossen haben. Das haben sie gut genutzt, wir leider nicht. Moritz Müller ist während der Partie ausgefallen, weswegen wir mit fünf Verteidigern weiterspielen mussten. Das war sehr anstrengend für uns. Wir haben alles reingeworfen und alles versucht, aber es hat leider nicht gereicht.“
JAN LUCA SENNHENN