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James Sheppard: "Ich will den Fans was bieten!"

FREITAG, 18. SEPTEMBER 2020
Kölner Haie

Mit James Sheppard (32) verstärkt ein NHL-erfahrener Stürmer künftig die Offensive der Haie. In seinen drei Jahren in Berlin hat der Linksschütze u.a. unter Uwe Krupp gespielt. Wir haben uns mit dem Neuzugang über die Zusammenarbeit mit dem Coach, seine ersten Eindrücke von Köln und die Besonderheit hinter der Rückennummer 15 – die er auch beim KEC tragen wird – unterhalten. 

James, erst einmal: herzlich willkommen in Köln! Du bist jetzt gut eine Woche hier: Wie sind Deine ersten Eindrücke?
James Sheppard: „Köln ist eine wirklich schöne Stadt. Ich bin ein bisschen mit dem Fahrrad herumgefahren und habe mir die Geschäfte, die Straßen und die Parks angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es überall sehr grün ist. Auch das Haie-Zentrum mit der Trainingshalle macht einen richtig guten Eindruck. Dazu sind die Leute alle super nett. Ich habe die ersten Tage wirklich genossen.“

Mit Uwe Krupp hast Du ja bereits bei den Eisbären Berlin zusammengearbeitet. Welche Rolle hat der Trainer bei Deinem Transfer nach Köln gespielt?
„Es war wichtig für mich, dass wir schon erfolgreich in Berlin zusammengearbeitet haben. Als sich dann die Möglichkeit ergab nach Köln zu wechseln, machte das die Sache für mich irgendwie leichter. Man weiß, worauf man sich einlässt. Also habe ich den Schritt gewagt.“

Nach drei Jahren in Berlin – wo Du einer der Publikums-Lieblinge warst – nun also Köln. Was erhoffst Du Dir von dem Wechsel zu den Haien?
„Ich habe in der Vergangenheit ja als Gast in der Halle gespielt. Da war das Publikum immer laut und ein großer Faktor. Ich freue mich sehr darauf, von nun an meine Energie für die Haie-Fans einzubringen. Ich hoffe, die Fans nehmen mich sofort gut auf. Ich will ihnen etwas bieten.“

Wie würdest Du Deine Art Eishockey zu spielen beschreiben?
„Ich mag es, den Gegnern richtig auf die Nerven zu gehen. Ich bin ein Stürmer, der immer attackiert und gehöre sicher nicht zu den langsameren Spielern. Kurz: Ich will das Spiel am Laufen halten und versuchen, die Mannschaft auf dem richtigen Weg zu halten.“

Es fällt auf, dass Du in Deinen ersten drei Jahren in der DEL fast doppelt so viele Assists gesammelt wie Tore selber erzielt hast. Macht Dir das Auflegen etwa mehr Spaß?
„Ja, das stimmt. Vielleicht bin ich ja einfach kein Torjäger (lacht). Aber Spaß bei Seite: Ich genieße es zu punkten, zu passen, zu kreieren – und am Ende natürlich zu gewinnen! Denn das ist der spaßigste Teil des Spiels!“

Vor Deiner Zeit in Europa hast Du in über 400 NHL-Spielen Deinen Mann gestanden. Worin bestehen die größten Unterschiede beider Ligen?
„Der größte Unterschied ist die Größe des Eises. Das verändert das Spiel schon sehr. Die individuellen Fähigkeiten der Spieler sind drüben vielleicht einen Ticken besser, aber auch hier gibt es großartige Spieler. Es besteht definitiv ein Unterschied in der Geschwindigkeit und Intensität. Da die Spielfelder unterschiedlich groß sind, ist es generell aber schwer, beide Ligen miteinander zu vergleichen.“

Bei den Haien wirst Du künftig das Trikot mit der Nummer 15 tragen. Hast Du eine besondere Beziehung zu dieser Zahl?
„Die 15 habe ich schon in der Jugend und später in der NHL getragen. Als ich dann nach Europa kam, war sie leider schon vergeben – deshalb habe ich mich übergangsweise für die 88 – die Nummer meines Lieblingsspielers Brent Burns – entschieden. Jetzt ist es schön, wieder zu den Wurzeln zurückzukehren und die 15 zu tragen.“

Hast du die Mannschaft schon kennengelernt? Oder kennst Du schon einige Spieler aus Deinen vorherigen Stationen?
„Ja, mit Hanni (Anm. Hannibal Weitzmann) war ich gleich am ersten Abend essen. Das war sehr cool. Auch die anderen Jungs haben mich super aufgenommen. Justin Pogge kenne ich ja noch aus Berlin. Mit Zach Sill und Kevin Gagné bin ich in Nova Scotia aufgewachsen. Es gibt also ein paar Gemeinsamkeiten. Insgesamt war es ein sehr herzliches Willkommen.“

Wie kannst Du vom Eishockey abschalten?
„Europa und Deutschland sind ganz anders als meine Heimat. Ich versuche so viel wie möglich von Land und Leuten mitzunehmen. Dazu gehört auch, mal einen Kaffee trinken zu gehen oder die Parks zu genießen und auf diese Weise ein wenig heimisch zu werden.“

Welche Ziele hast Du Dir für die kommende Spielzeit mit den Kölner Haien gesetzt?
„Köln war schon immer eine unangenehme Mannschaft. Ich glaube, wir haben in dieser Saison die Chance, hier etwas aufzubauen. Das Niveau in der Liga ist unter den gegebenen Umständen schwer einzuschätzen. Unser Anspruch sollte es sein, um die Playoffs mitzuspielen. Unser Fokus liegt jetzt erstmal darauf, eine Mannschaft zu werden. Mit dem Ziel: Hockeyspiele zu gewinnen!“