Nach etwas mehr als 61 umkämpften Minuten müssen wir uns den Schwenninger Wild Wings in der Overtime mit 2:3 geschlagen geben. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit gleicht Adam Almquist für uns zum 2:2 aus. In der Overtime hat der Gast das letzte Wort und nimmt den Extrapunkt mit nach Baden-Württemberg. Wir haben den Spielbericht zur Partie.
Kari Jalonen vertraute an diesem Freitagabend beinahe der gleichen Mannschaft, die das vergangene Spiel in München mit 6:4 gewinnen konnte – lediglich Juhani Tyrväinen fehlte aus privaten Gründen, für ihn rückte Adam Almquist in den Spieltagskader.
Vor 16.604 Zuschauern im Haifischbecken war es von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften standen in ihrer Struktur sehr sicher und lie
en wenig zu – dies resultierte dann auch darin, dass es nach 20 Minuten torlos in die erste Drittelpause ging. Die beste Chance zur Haie-Führung hatte Justin Schütz, doch nach einem Querpass durch den Slot von Alexandre Grenier, der den Vierfach-Torschützen von München erreichen sollte, konnte ein Schwenninger Akteur im letzten Moment noch die Kelle an das Spielgerät bekommen (19.). Die Gäste aus Baden-Württemberg hatten durch Alexander Karachun die grö te Gelegenheit des ersten Drittels – der gro gewachsene Stürmer entschied ein Laufduell für sich und kam aus halblinker Position zum Abschluss. Julius Hudacek in seinem zweiten Heimspiel als unser Starting Goalie roch den Braten und fuhr so eben noch seinen Schoner aus.Im Mittelabschnitt erwischten die Gäste um Cheftrainer Steve Walker den etwas besseren Start und gingen daher nicht ganz unverdient in Führung. Jordan Murray zog von links einfach mal ab und hatte bei seinem Abschluss etwas Glück, dass Hudacek die Scheibe nicht bei sich behalten konnte und sie durch den Goalie hindurch den Weg ins Netz fand (23.).
Wir schüttelten uns kurz und waren dann um die Antwort bemüht – nachdem MacLeod nach einem guten Shift zunächst noch den Abschluss verpasste (30.), machte es sein Landsmann Grenier zwei Zeigerumdrehungen später besser. Der Kanadier wurde im Powerplay schön von MacLeod und Bailen freigespielt und hatte auf der linken Seite viel Platz. Den nutzte er für einen gewaltigen One-Timer (über 150 km/h) und traf zum 1:1-Ausgleich!
Beinahe hätten wir kurz darauf das 2:1 erzielt, doch in einer irren Szene brachten wir die Scheibe nicht über die Linie. Sowohl Schütz als auch Grenier konnten die unübersichtliche Situation im Schwenninger Slot nicht nutzen, sodass der gute Goalie Joacim Ericsson im Schwenninger Kasten zusammen mit seinen Vorderleuten die Aktion ohne Gegentor überstand. Dass das Spiel über beinahe die ganze Zeit ausgeglichen war, zeigte auch das Ende des zweiten Drittels, in dem die Schwenninger dann wieder besser aufkamen und durch Murray fast die erneute Gästeführung erzielen können – doch Hudacek blieb im Eins gegen Eins Sieger (38.). Es blieb also beim 1:1 nach 40 Minuten.
Das letzte Drittel hatte einen ähnlichen Verlauf wie das zweite – Phil Hungerecker belohnte eine gute Phase der Gäste mit dem Führungstreffer in der 48. Minute. Nach einer schönen Vorarbeit der Spink-Zwillinge blieb Hungerecker vor Hudacek cool und traf sehenswert in den Winkel zum 2:1 aus Gästesicht. In der Folgezeit bissen wir uns an der sehr guten Schwenninger Defensive mehrmals die Zähne aus, konnten uns kurz vor Schluss dann aber doch noch belohnen. Adam Almquist fasste sich in der 58. Minute ein Herz, „zog einfach mal ab“ und hatte bei seinem Schuss das Glück des Tüchtigen – der ansonsten sehr starke Ericsson lie
die Scheibe passieren, sodass die LANXESS arena gegen 21:45 Uhr dann doch nochmal kurz kochte, Ausgleich, 2:2 (58.)!In der Overtime gewannen die Gäste das erste Bully und gaben die Scheibe bis zum Zeitpunkt des Tores (61:11 Minute) auch nicht mehr her. Benjamin Marshall traf für die Wild Wings zum Sieg.
Für unsere Mannschaft steht bereits am Sonntag das nächste Heimspiel an. Dann erwarten wir ab 16:30 Uhr den ERC Ingolstadt in der LANXESS arena.
TORE
0:1 Jordan Murray (Neumann) 23. Minute; 1:1 Alexandre Grenier (PP) (Bailen, MacLeod) 32. Minute; 1:2 Leon Hungerecker (Spink, Spink) 48. Minute; 2:2 Adam Almquist (Tuomie, Currie) 58. Minute; 2:3 Benjamin Marshall (Platzer, Karachun)
FAKTEN
- Justin Schütz hatte mit 21:41 Minuten die meiste Eiszeit unserer Akteure
- Für uns war es das dritte Spiel in Folge, in dem wir punkten konnten
- Joacim Ericsson von den Schwenninger Wild Wings hatte eine starke Fanquoute von 92,31 Prozent
- Es war bereits die dritte Partie in dieser Saison, die in der Verlängerung endete
- Mit Julius Hudacek und Joacim Ericsson standen sich zwei Rechtsfänger in den Toren gegenüber
STIMMEN
„Wir haben heute offensiv nicht so gut gespielt wie zuletzt auswärts in München. Es geht darum, herauszufinden, warum das so ist, dass wir uns vor eigenem Publikum in der Offensive etwas schwerer tun. Es war ein intensives Spiel mit wenig Hochkarätern und vielen Zweikämpfen. Ich bin glücklich, dass wir uns am Ende immerhin noch mit einem Punkt durch das späte Tor belohnen konnten. Aber wir müssen als Team an der Offensive arbeiten.“
CHEFTRAINER KARI JALONEN
„Ich bin nicht zufrieden, wir waren nicht aggressiv genug. Wir müssen mehr Zeit in der Offensive verbringen und mehr Schüsse auf das Tor bringen. Gegen Ingolstadt müssen wir die Dinge besser machen. Ingolstadt hat viele schnelle Spieler und ist ein gutes Team – wir müssen am Sonntag besser spielen.“
FREDERIK STORM