Juhani Tyrväinen hei
t der jüngste Neuzugang unserer Mannschaft. Für den 33-jährigen Finnen sind die Haie die erste Station au erhalb Skandinaviens. Zuvor spielte der Center neun Jahre in seiner finnischen Heimat und die vergangenen fünf Jahre beim Luleå HF in Schweden.Wir haben uns mit Juhani Tyrväinen unterhalten und unter anderem über seinen Sommer, den Weltmeistertitel 2019 und seine Bucket List unterhalten. Viel Spa
!Hallo Juhani und willkommen bei den Kölner Haien. Wo erreichen wir dich gerade?
„Ich bin momentan in Helsinki, hier lebe ich während des Sommers zusammen mit meiner Freundin. Aber ich fahre auch oft nach Lahti, dem Ort wo ich herkomme, um meinen Bruder und meine Familie zu sehen.“
Das klingt schön. Wie sah dein Sommer bislang aus?
„Bislang war er sehr schön. Ich war ein wenig im Urlaub und habe mich auf die neue Saison vorbereitet. In der kommenden Woche werde ich dann auch wieder aufs Eis gehen. Da freue ich mich schon drauf, wieder die Schlittschuhe anzuziehen.“
Und in ein paar Wochen geht es für dich dann nach Deutschland, nachdem du bislang deine Karriere ausschlie
lich in Finnland und zuletzt in Schweden verbracht hast. Warst du schonmal in Deutschland?„Ja, ich war ein paar Mal in Berlin – dazu habe ich schon in München gespielt und war vor zwei Jahren mit Luleå zu einem Testspiel in Wolfsburg. Dies waren aber beides nur kurze Trips, da haben wir nicht viel von Deutschland gesehen. Einzig in Berlin war ich wirklich als Tourist und haben mir etwas von der Stadt angeguckt. Ich mag die deutschen Städte sehr und freue mich schon sehr, Köln kennenzulernen.“
Warum hast du dich entschieden, zu uns nach Köln zu kommen?
„Ich hatte die Möglichkeit weiter in Luleå zu bleiben, doch ich habe gespürt, dass ich gerne etwas Neues kennenlernen möchte. Ich hatte gute Gespräche mit Matthias Baldys und Kari Jalonen und habe mich dann für die Haie entschieden. Natürlich wusste ich auch, dass die Fans in Köln etwas sehr Besonderes sind.“
Du warst in deiner Karriere immer länger an einem Standort, zuletzt fünf Jahre in Luleå. Wie wichtig ist dir eine Bindung und Beziehung zu einem Club und zu einer Stadt?
„Das ist mir wichtig. Ich möchte nicht jedes Jahr einen Club wechseln. Wenn ich in eine neue Stadt und zu einem neuen Club komme, dann möchte ich dem Team auch zeigen, dass ich der Spieler bin, den sie haben möchten. Ich mag es auch, wenn man die Stadt und das Team besser kennt – das macht es einfacher für mich. Dennoch freue ich mich jetzt auch sehr auf die neue Herausforderung und das neue Umfeld in Köln.“
Würdest du das auch auf deine Spielweise übertragen? Wenn man zum Beispiel nach Fotos von dir schaut, sieht man dich häufig im Zweikampf oder im engen Austausch mit deinen Teamkollegen.
„Ich würde sagen, dass ich ein Teamspieler bin. Denn für mich ist es wichtig, dass das Team erfolgreich ist. Ich spiele gerne hart, checke gerne, aber spiele auch gerne mit der Scheibe. Meine Motivation ist dabei immer, dass ich dem Team so gut wie möglich helfen möchte, dass wir erfolgreich sind. Dann bin ich glücklich – auch wenn ich nicht score. Das Wichtigste ist, dass wir als Team erfolgreich sind – das ist mein Mindset und dafür gebe ich alles.“
2019 wurdest du Weltmeister mit Finnland – war dies der schönste Moment deiner bisherigen Karriere oder gab es da andere Momente?
„Das war sicherlich einer der schönsten Momente. Und auch ein Beweis dafür, dass gute Teams erfolgreich sind. Wir hatten beim Turnier 2019 nicht die besten Einzelspieler – die Russen, Schweden, Kanadier hatten alle sehr gute Spieler, aber wir waren das beste Team. Wir haben zusammengehalten und haben uns geholfen gemeinsam besser zu werden. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht nur auf die Einzelspieler ankommt, sondern auch wie man als Team spielt, wie man sich pusht.
In Luleå hatte ich fünf schöne Jahre – wir waren im Finale um die schwedische Meisterschaft und standen im Champions League-Finale, haben aber leider beides verloren. Auch trotz der Niederlagen waren dies schöne Momente. Doch wenn man das Finale verliert, wächst in einem der Hunger auf den Sieg. Man hat gesehen, was es braucht, um zu gewinnen, aber eben auch, was es braucht, um den letzten Schritt zu gehen. Diese Erfahrungen möchte ich auch mit nach Köln bringen.“
Natürlich dreht sich dein Leben nicht nur um Eishockey. Wie ist Juhani Tyrväinen abseits der Eisfläche? Was machst du gerne, um mal vom Eishockey abzuschalten?
„Ich bin ein leidenschaftlicher Golfer. Ich mag es sehr Golf zu spielen und bekommen dabei auch immer gut den Kopf vom Eishockey frei. Dazu mag ich es, neues auszukunden. Wenn ich in ein paar Wochen nach Köln komme, möchte ich viel von der Stadt sehen und die Menschen und die Kultur kennenlernen.“
Auf deinem Instagram-Profil kann man sehen, dass du vergangenes Jahr einen Tandem-Fallschirmsprung gemacht hast. Wie kam es dazu?
„(lacht) Ich habe den Fallschirmsprung zu meinem 30. Geburtstag geschenkt bekommen. Vier Jahre hatte ich Zeit dies zu machen, was durch Corona und allem nicht so einfach war. Letzten Sommer habe ich mir dann gedacht, dass ich es nun mache. Und es war eine gro
artige Erfahrung. Ich hatte Gänsehaut und habe das Adrenalin gespürt – wie auch auf dem Eis.“Was steht noch so auf deiner Bucket List?
„Ich habe die Band Coldplay live gesehen, dass stand auch noch auf meiner Liste. Ansonsten gibt es da nicht mehr viel. Sehr gerne würde ich mir ein Fu
ballspiel in Köln anschauen, aber da wird sich schon die Gelegenheit finden. Erstmal müssen wir auf dem Eis arbeiten.“Juhani, vielen Dank für das Gespräch und bis bald in Köln!