Alle 14 Clubs der Deutschen Eishockey Liga erfüllen die im Rahmen der Lizenzierung geforderten Nachhaltigkeits-Vorgaben und erstellen eigenen datenbasierten Reduktionspfad.
Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY DEL) hat auf dem Weg zu ihrem erklärten Ziel – der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 – den nächsten wichtigen Schritt gemacht. Im Rahmen der Lizenzierung für die am 19. September beginnende Saison 2024/25 haben alle 14 Clubs die erstmals in der 30-jährigen Liga-Geschichte bei der Lizenzprüfung vorgeschriebenen Nachhaltigkeits-Kriterien umgesetzt und entsprechende Unterlagen eingereicht. „Wir sind stolz darauf und es ist wichtig für unsere gemeinsame Zukunft, dass unsere Clubs ihre gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst nehmen und sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben“, sagt Gernot Tripcke, Geschäftsführer der PENNY DEL. „Zugleich ergeben sich aus den individuellen Nachhaltigkeits-Strategien der einzelnen Clubs für die kommenden Jahre noch viele weitere Aufgaben. Es ist beispielsweise noch ein weiter Weg bis zu unserem Ziel ‚Netto-Null‘ – also der faktischen vollständigen Reduktion unserer Emissionen – was landläufig ‚klimaneutral‘ genannt wird.“
Basierend auf der Nachhaltigkeits-Strategie DEL4, die es seit 2022 gibt, waren mehrere verpflichtende Vorgaben für die Lizenzierung entwickelt worden. Unter anderem musste jeder der 14 Clubs einen relevanten Abschnitt zur Nachhaltigkeit in seinen Gesellschaftsvertrag aufnehmen und den Nachweis erbringen, einen hauptamtlichen, qualifizierten Nachhaltigkeits-Manager oder eine Nachhaltigkeits-Managerin eingesetzt zu haben. Zudem waren für die Lizenzierung die Erstellung einer Treibhausgas-Bilanz (entsprechend des GHG Protocol Corporate Standards) und ein entsprechender Reduktionspfad verpflichtend.
Matthias Binder, Vorsitzender der Nachhaltigkeits-Kommission der PENNY DEL, lobt das gro
e Engagement der Clubs und ihrer Mitarbeitenden. Die neuen Auflagen im Bereich Nachhaltigkeit zur Erlangung der Lizenz für die Saison 2024/25 der PENNY DEL, waren für alle Clubs sehr aufwendig und arbeitsintensiv, und werden dies in der Zukunft auch bleiben. „Umso mehr freut es uns, dass sich alle dieser Verantwortung bewusst sind, die wir als Liga im Spitzensport haben. Dieser gemeinsam eingeschlagene Weg ist es, den wir in Zukunft mit allen Clubs gehen müssen, um bei diesem wichtigen Thema voranzukommen.”Die Richtung ist auf diesem Weg klar vorgegeben. „Jeder Club hat nun seinen eigenen Reduktionspfad, den es umzusetzen gilt“, sagt Jörg von Ameln, Leiter Spielbetrieb und Nachhaltigkeit der PENNY DEL. Unter anderem werden Abfall- und Energiemanagement-Systeme eingeführt und der Umstieg auf erneuerbare Energien wird weiter vorangetrieben. Auch die zunehmende Digitalisierung der Arbeitsabläufe sowie die Umstellung auf nachhaltig produzierte Merchandise-Artikel stehen im Fokus. Einer der wichtigsten Punkte sei zudem, für Fans und Mitarbeiter Anreize zu schaffen, noch mehr als bislang den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. „Zu den nächsten Schritten gehört sicherlich auch die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Wir möchten alle Clubs in die Lage versetzen den Weg zu bestreiten, den die Augsburger Panther bereits erfolgreich gegangen sind“, ergänzte von Ameln. Bereits im März dieses Jahres hatten die Panther ihren Nachhaltigkeits-Bericht veröffentlicht.
„Das regionale Engagement ist bei unseren Clubs traditionell sehr stark ausgeprägt“, sagt von Ameln. „Sie nutzen ihre Strahlkraft immer wieder, um positiven Einfluss zu nehmen.“ Das gelte aber nicht nur für die ökologische Verantwortung, sondern auch für Bereiche wie Diversität, Bewegungsförderung und Prävention im Gesundheitswesen sowie soziale Projekte, die die Clubs der PENNY DEL bereits seit Jahren etabliert haben.
Dazu gehört für die gesamte Liga auch, mit den Ergebnissen der Treibhausgasmessung sowie den daraus resultierenden Ma
nahmen transparent umzugehen. Insgesamt wurden laut der CO2-Bilanz der PENNY DEL in der Saison 2022/23 von der gesamten Liga etwa 32.563 Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Zum Vergleich: Das entspricht der Menge an CO2, die 3296 Deutsche pro Jahr verursachen. Etwa 77 Prozent der Treibhausgas-Emissionen (25.116 Tonnen) entfielen dabei auf die Fanmobilität. Bei der Erhebung dieser Daten wurden nicht nur die Anfahrts- und Rückreisewege der Heimfans, sondern auch die der Anhänger der Auswärtsmannschaften berücksichtigt. Der Energieverbrauch (Elektrizität, Heizen und Kühlen) verursachte als zweitgrö te Kategorie 12 Prozent der CO2-Emissionen (3720 Tonnen).„Wir haben klare Ziele formuliert, um bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Unter anderem wollen wir den CO2-Aussto
der Liga bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent reduzieren. Dieses Ziel werden wir alleine aber nicht erreichen können“, sagt Tripcke. „Die ersten Auswertungen der CO2-Bilanzen zeigen, dass dies eine gemeinsame Aufgabe von Sport, Politik und Gesellschaft werden wird. Insbesondere beim Thema Mobilität sind alle Akteure gefragt.“ Dabei wolle die PENNY DEL in den kommenden Jahren weiterhin Verantwortung übernehmen und versuchen, – gemeinsam mit ihren Partnern, den Fans und der Politik – die nächsten Schritte auf dem weiten Weg zur Klimaneutralität zu gehen.