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"Wenn jemand besser war, wollte ich direkt wieder aufhören"

DIENSTAG, 09. FEBRUAR 2021

Marcel Barinka gehört zur Gruppe der jungen und wilden im Haie-Kader. Mit gerade einmal 19 Jahren gab der Deutsch-Tscheche in dieser Saison sein Profi-Debüt. Im Interview erzählt Barry, wie ihn damals seine Mitspieler in Kanada nannten, unter anderem über seine bisherigen Eindrücke aus Köln, was er nach der Pandemie als allerstes wieder machen würde und wieso er im jungen Alter fast mit dem Eishockey aufgehört hat.

Marcel, zunächst einmal: Wie geht es dir?

Marcel Barinka: „Mir geht es gut! Ich bin sehr froh hier in Köln zu sein. Man hat mich gut aufgenommen und es macht mir Spaß mit den Jungs Eishockey zu spielen. Es läuft also wirklich alles sehr gut.“

Wie vertreibst du dir eigentlich abseits des Eises während des Lockdowns die Zeit?

„Es ist schon hart. Alles hat geschlossen, du kannst nichts unternehmen. Deswegen gehe ich meistens einfach nur spazieren, aber so ist das eben in der aktuellen Situation.“

Was wäre denn das Erste, was du machst, sobald die Pandemie vorbei ist und Normalität zurückgekehrt ist?

„Wahrscheinlich würde ich direkt zum Friseur rennen. Ich war schon das ein oder andere Mal auf der Hohenzollernbrücke spazieren und der Blick auf die Stadt hat mich beeindruckt. Deswegen würde ich wohl gleich nach dem Besuch beim Friseur durch die Altstadt laufen und mir alles angucken.“

Als junger Spieler bist du schon gut herumgekommen. Du hast in Nachwuchsmannschaften in Tschechien, Österreich und Kanada gespielt. Welchen Einfluss hatten diese Eindrücke und Ligen? Hat es dir geholfen, dich schneller an das Niveau der PENNY DEL zu gewöhnen?

„Es ist schon ein anderes Eishockey hier, als in den anderen Ländern. Gerade auch wegen des Unterschieds der Eisflächen. Ich musste mich zunächst daran gewöhnen, aber im Laufe der Zeit wurde es immer besser.

Zum jetzigen Zeitpunkt zählst du mit drei Toren und acht Vorlagen aus 13 Spielen zu den Top-Rookies der laufenden Saison. Wie sehr hilft es dir auch in einer Reihe mit Veteranen wie Akeson und Matsumoto zu spielen?

„Die beiden helfen mir so sehr. Sie haben beide so viel Erfahrung und geben mir viele Ratschläge und Tipps auf- und abeits des Eises. Ich bin ihnen wirklich dankbar.“

Auch mit Sebastian Uvira hast du ein spezielles Verhältnis…

„Er hat mir bei der Eingewöhnung sehr geholfen. Als ich damals Kontakt mit den Haien aufgenommen habe, hat „Uvi“ schon früh mit mir geschrieben und weil er Tschechisch spricht, hat er mir sehr helfen können. Daraus ist schon jetzt eine gute Freundschaft entstanden.“  

Du kommst aus einer Familie mit viel Eishockey-Hintergrund. Wann hast du angefangen dir die Schlittschuhe zu schnüren?

„Ich habe im Alter von vier Jahren mit dem Eislaufen angefangen. Zu Beginn hatte ich gar keinen Spaß daran. Immer wenn jemand besser war als ich, wollte ich am liebsten direkt wieder aufhören (lacht). Aber das hat sich dann mit der Zeit auch gelegt und ich habe gelernt, was es heißt immer weiter an sich zu arbeiten. Ich bin froh, dass ich weitergemacht habe.“

Dann muss das erste Tor als Eishockey-Profi etwas ganz Besonderes gewesen sein…

„Es war ein unglaubliches Gefühl das erste Tor als Profi zu erzielen. Ich habe davon schon als kleines Kind geträumt und dann wurde es damals gegen Bremerhaven zur Realität.“

Hat dir jemand den Puck gesichert?

„Matsy hat damals direkt den Puck aufgesammelt und mir nach dem Spiel gegeben. Jetzt liegt der Puck als schönes Andenken auf meinem Schreibtisch.“

 

Im Bild: Marcel Barinka (Basti Sevastos)